Mittwoch, 18. Juli 2012

Sommerdepressionen

Heute ist T-Shirt-Tag! Heute ist der Sommer da und die Wäsche hängt draußen zum Trocknen auf der Leine. Nur der Klaus hat's wieder nicht verstanden. Obwohl er mindestens drei verschiedene T-Shirts in gedeckten Farben und schlichtem Schnitt in seiner kleinen persönlichen Ecke unseres Kleiderschranks zu liegen hat, hat er wieder dieses Depri-Shirt von dem seinem VfL angezogen. Das Shirt nämlich, das damals der VfL an dem seine Fans verteilt hatte, als es in der ersten Bundesliga Spitz auf Knopf stand und ein Heimsieg gegen das in der Robert-Enke-Depression zu versinken drohende Hannover 96 den Verbleib in der Eliteliga gesichert hätte. Nix war's. Kling- und klanglos ging der VfL Bochum 1848 im eigenen Stadion mit 0 - 3 unter, und mein Klaus war um einen Schicksalsschlag reicher.
Bin ja mal gespannt, was heute noch passiert. Als in Fukushima das Atomkraftwerk detonierte, hatte er dieses T-Shirt an. Und wo ich mir am Strand eine Scherbe in die Pfote getreten habe auch. Und als am 28.06. der Balotelli dem Neuer die Pille unter die Latte knallte! Als die Monica Lierhaus am 5. Februar 2011 die Goldene Kamera erhielt, trug er besagtes Shirt unter seinem in den frühen 80ern selbstgestrickten Norwegerpullover. Mann, mann, mann. Was heute wohl passiert. Ich geh schon mal ins Körbchen, nehm mir meinen  Nucki und mach die Augen zu.


Donnerstag, 5. Juli 2012

Verbote und Gängeleien

Immer diese Bevormundungen. Dem Klaus haben sie ja schon lange das Rauchen verboten. Soll aber noch schlümmer werden. Und gestern waren wir in der Vulkaneifel zum Schwümmen an einem Hundestrand. Da hatten die Aufseher ein Schild aufgestellt, das ich zuerst gar nicht gesehen und dann vorsätzlich ignoriert habe. So blöde können die auch nur auf dem Amt sein. Richten extra ein Sperrgebiet für Hunde ein, damit die geschätzten Badegäste nicht gestört werden, und verbieten dann da sogar noch das Schwümmen. Angeleint hätte ich offiziell auch sein müssen, aber das hätte ja dem Fass den Boden erst so richtig ausgeschlagen.
Der Sisu, mein Cousin, war auch mit. Der hat's immer noch nicht so dolle mit dem Planschen. Von yannemannschen Verhaltensmustern entfernt er sich aber doch immer mehr. Zuerst war er ja nur mit den Pfötchen im Wasser um das lockende Bällchen rauszuholen. Nach mehreren Fehlversuchen dann auch bis zum Bauch. Als er aber das erste Mal richtig hätte paddeln müssen, ruderte er panikartig mit den Vorderläufen, wohl nicht wissend, dass gerade beim Schwümmen in der Ruhe die Kraft liegt. Um den finanziellen Ruin Klausens buckliger Verwandtschaft abzuwenden, wurde ich beauftragt, das abtreibende Bällchen aus den Fluten zu retten. Für mich ein Klacks.
Am Abend haben meine Proviantierer dann Karten gespielt. "Tuppen", "Siwwe Strööm",  "Sibbeschröm" oder auch einfach nur "Schröömen". Wie immer durfte ich nicht mitmachen, weil ich keinen Daumen habe. Da hab ich mit dem Sisu gespielt. Mit dem kann man toll spielen. Da gibt's keinen Streit! Weil der nämlich gleich freiwillig, ohne zu moppern, alles das macht, was ich will. Dem brauch ich erst gar nichts auf die Fresse androhen. Aber dieses Kartenspiel, was die da zur gepflegten Kiste köstlichen Fiege-Pilses (ein Gastgeschenk!) spielten, ist was für Bekloppte. Die Regeln verdankt dieses Spiel offensichtlich der jahrhundertelangen Eifler Tradition der konsequenten Inzucht und dem übermäßigen Genuss minderwertigen Kölschbieres und selbstgebrannter Schnäpse. Übrigens: Sabine hat gewonnen, denn die trinkt ja nix beim Zocken.
Und beim nächsten Mal erzähle ich euch, wie der Klaus - rein zufällig - das Higgs-Boson Elementarteilchen entdeckt hat.