Dienstag, 22. Januar 2013

Liberté! Égalité! Brüderle!

Heute feiern ich und mein Klaus ganz groß. Eigentlich müsste der 22. Januar ein Feiertag sein. Nie wieder werden sie sich gegenseitig mit aufgepflanzten Bajonetten über die Hügel der Ardennen jagen. Nie wieder werden sie in Verdun und an der Somme so wie Wiesenhofhähnchen in den Schwaden von Senfgas ersticken. Nie wieder werden sie an den Stränden der Normandie übereinander herfallen. Ja es ist wahr. Der kleine Philipp Rösler und der Rainer Brüderle sind seit der Niedersachsenwahl wieder dicke Freude und bilden das neue Spitzenduo der FDP. Ach, was kann die Welt schön sein.

Und dabei dachten wir zunächst nur daran, unser gemeinsames Jubiläum zu feiern. 16 ½ Jahre franco-kläusische Freundschaft und 6 ½ Jahre patchy-französische Amitié. Klaus hatte sie alle eingeladen, seine französischen Spießgesellen: Moët & Chandon, Saint Emilion, Petit Chablis, Aqua Vit, Grand Marnier, Remy Martin, Château Neuf du Pape, und wie sie alle heißen. Und ich habe mir alle Bilder von meinen Urlaubsabenteuern aufs iPhone geladen, um in Erinnerungen schwelgend von links nach rechts zu wischen. Die Dünen und der Strand von Keremma. Die Anse de Kernic, Ode Vras. Guillec. Pointe de Corsen und Plage des Blancs Sablons. Les Pieux. Baubigny, Le Rozel und Sciotot. Portbail, Hourtin Plage. Le Pic Sec und so weiter und so weiter. Der Metzger, der immer dienstags frisch das leckere Kalb schlachtet und mir einen großen Kalbsknochen absägt. Der Vogelwart von der Universität Brest, der mich verbotswidrig an den Stränden des Finistère Vögel jagen lässt und bei dem ich nur in der Nähe der Brutgebiete an die Leine muss. Der Wind, das Meer und der blau-weiße Himmel. Mr. LeDuff, der den Rasen mäht und das Ty ar Roc’h und das Trouz ar Mor für uns in Schuss hält. Eigentlich müsste für den Mai schon wieder gebucht sein …

Bildnachweis:By Mathias Schindler at de.wikipedia [Public domain], from Wikimedia Commons

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