Mittwoch, 28. März 2012

Romeo

Och, schon ist der März fast rum und ich hab diesen Monat noch gar nicht gebloggt. Und dann ist mir heute Nacht ein Verslein eingefallen:
Und gehst du dann so? O mein Liebster, mein Herr, mein Gemahl, mein Freund! Ich muss alle Tage Nachricht von dir haben, alle Stunden, denn in einer Minute ohne dich sind viele Tage. Ach! Nach dieser Rechnung werd’ ich alt sein, eh ich meinen Romeo wiedersehe.
Lebe wohl, meine Liebe: Ich will keine Gelegenheit versäumen, wodurch ich dir meinen Gruß übermachen kann.
Ach, denkst du, wir werden uns jemals wiedersehen?
Zweifle nicht; es wird eine Zeit kommen, wo alle diese Widerwärtigkeiten uns zum Stoff angenehmer Gespräche dienen werden.
O Gott! Ich hab’ eine Unglück weißsagende Seele – – Mich dünkt, ich seh dich, da ich so auf dich hinunter schaue, wie einen, der tot in seinem Grabe liegt. Entweder werden meine Augen düster, oder du siehst bleich – –
Glaube mir, Liebe, du kommst mir ebenso vor; der Kummer trinkt das Blut in unsern Wangen auf – – Lebe wohl, lebe wohl! – –

Überhaupt fühle ich mich schon wieder so blümerant. Drecks Hormone!

frei nach Romeo und Juliette von William Shakespeare, übersetzt von Christoph Martin Wieland, 1766

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