Mittwoch, 29. Februar 2012

Ehrensold

Foto: Promifotos.de.
HAUK MEDIEN ARCHIV
Alexander Hauk
Voll ungerecht! Wenn der Herr Lübke das wüsste ... äh, und sich das dann auch noch merken könnte, dann würde er sich bestümmt im Grabe herumdrehen. Kriegt der Christian Wulff doch tatsächlich seinen Ehrensold vom Bundespräsidialamt zugesichert. Bis ans Ende seiner Tage. Da sträuben sich mir die Nackenhaare. Da verstehe ich die Welt nicht mehr. Meine Moralvorstellungen: ein Scherbenhaufen. Ich glaub, da müssen die Politikheinis noch einmal drüber nachdenken. Bei tagesschau.de haben bisher knapp 43.000 unrepräsentative Internetnutzer abgestimmt und knapp 90% finden es voll Moppelkotze, dass der von der Staatsanwaltschaft zum Rücktritt genötigte Ex-Präsi vom Steuerzahler mit einer fürstlichen Apanage versorgt wird. Es wird Zeit, dass ein Ruck durch die Nation geht und solchen Machenschaften ein Ende gesetzt wird. Schluss mit der Selbstbedienungsmentalität der Politiker. Wie sagt mein Klaus immer, wenn er von seinen Eskapaden im besetzten Haus und auf den Zäunen der Atomkraftwerke schwadroniert: "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!" Aber das sagte Berthold Brecht ja auch schon.


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Mittwoch, 22. Februar 2012

Et hät noch immer joot jejange


Scan by Yellow Lion
Puh, das wäre geschafft. Die jährliche Frohsinnsverordnung haben wir unbeschadet überstanden. Die abgestandenen Witze uns den Magen nicht verdorben. Wie jedes Jahr zwischen Altweiberfastnacht und Veilchendienstag haben wir alle Karnevalssendungen im Fernsehen und den Klamauk auf WDR 2 boykottiert. So sind wir den gesammelten Werken Fips Asmussens entkommen. Die alten Witze werden von Jahr zu Jahr einfach nicht besser. Und in Zeiten von Onlineportalen und sozialen Netzwerken sind Motivwagen auf kamelleverpappten Straßen einfach nicht mehr angesagt.
Aber vielleicht braucht das der Deutsche wenigstens einmal im Jahr. Billige Witze über Randgruppen. Komasaufen. Sexuelle Revolution!
Der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit. In manchen Staaten könnte dies rechtlich nicht möglich sein. Sofern dies der Fall ist: Er gewähre jedem das bedingungslose Recht, dieses Werk für jedweden Zweck zu nutzen, es sei denn Bedingungen sind gesetzlich erforderlich.

Freitag, 17. Februar 2012

Nix in Schuld

Heute ist der Christian Wulff zurückgetreten. Jetzt haben wir schon wieder keinen Präsidenten mehr. Sein Vorgänger hat‘s ja sang- und klanglos gemacht. „Ich trete zurück, und zwar sofort“ oder so lautete seine Rede. Der Christian hat seinen Rücktritt aber noch Versauerlanden müssen und hat sich seiner guten Taten gerühmt. Seiner und der dem seiner Bettina. Die ist Gerüchten zufolge vor ihrer Amtszeit als First Lady immerhin einer anständigen Tätigkeit nachgegangen.
Am liebsten wär’s mir ja, wenn mein Klaus neuer Bundespräsident würde. Erstens hätten wir dann eine schöne Bleibe, ich einen großen Garten und zweitens wär der Klaus endlich wieder öfter aus dem Haus. Von den 200.000 Euros p. a. auf Lebenszeit will ich gar nicht reden. Außerdem ist er integer und hat eine makellose Vergangenheit. Zumindest sind seine Verfehlungen aus der Revoluzzerzeit längst verjährt. Und weil er ja außer den üblichen Verdächtigen Moritz Fiege, Moët & Chandon, Glen Morangie, Saint Emilion, Petit Chablis, Aqua Vit, Grand Marnier, Remy Martin, Château Neuf du Pape und wie sie alle heißen keine Freunde hat, ist er vor Gefälligkeitsdiensten gefeit. Den Maschmeyer kennt er nur deshalb, weil ihn der AWD schon vor zwanzig Jahren um die sauer Verdienten Groschen gebracht hat. Sylt war ihm immer schon zu dekadent und auf Flugreisen steht er überhaupt nicht. Sein Hotelzimmer zahlt er immer mit der eigenen Kreditkarte und Mallorca ist ihm zu heiß.
Aber die von der Tigerentenkoalition wollen bestümmt eine Frau. Wohlmöglich eine aus dem Osten. Da hat mein Klaus keine Schanze. Seine Bereitschaft zur Geschlechtsumwandlung hält sich sicherlich in Grenzen. Und in die Ostzone wollte er nie. Er könnte zwar auf seinen schlesischen Migrationshintergrund pochen … aber das gibt sicher wieder Ärger mit den Beitrittsländern im Zuge der Osterweiterung. Ach nee, dann eben die Süssmuth. Der deren Flugaffäre ist bestümmt auch schon verjährt. Und so, wie der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, hat sie sich ja auch vom Saulus zum Paulus gewandelt nach ihrer CDU-Karriere. Bin gespannt, wen die aus dem Hut zaubern. Vielleicht wird’s ja doch der Klaus … schön wär’s.

Bildnachweis: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers - müsste mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht zutrifft).

Montag, 13. Februar 2012

Auf der Reeperbahn mittags halb zwei

Alstervergnügen 2012
Mein Klaus war das ganze Wochenende nicht da. Ob ihr‘s mir glaubt oder nicht –ich hab ihn vermisst, die Dummsau. Hat mir nach seiner Rückkehr gestern am späten Abend natürlich erzählen müssen, was er so getrieben hat. Der Blödmann war doch tatsächlich zum Auswärtsspiel von dem seinen VfL bis ganz nach Hamburg gefahren. Auch noch mit dem Bus. Jedoch nicht mit den Unterschichten Prolls aus der Ostkurve, sondern mit den privilegierten Prolls vom Block B oder aus der Revierpowerlounge. Und auch nicht in die Imtech-Arena von dem berühmten HSV, sondern ins Stadion am Millerntor von den Kiezkickern aus Sankt Pauli.
So eine Bustour mit dem VfL dem seinen Anhängern muss ja was ganz Besonderes sein. Bin ob Klausens Erzählungen glatt neidisch geworden. Hab ich nicht immer schon davon geträumt, eine Überlandfahrt mit einem Reisebus mit eingefrorener Toilette zu machen. Habe ich mich nicht immer schon danach gesehnt lauschige Rastplätze an der Autobahn kennenzulernen. Allertal-Ost. Gütersloh-Nord. Welch klangvolle Namen. Bloß wegen der eingefrorenen Toilette und dem allseits beliebten Braumeister Fiege, der selbstlos der abenteuerlustigen Reisegesellschaft pro Reisebus 20 (in Worten: zwanzig) Kisten leckeren Fiege-Pilses zum geflissentlichen Genuss zur Verfügung stellte. Und nicht nur das! Auch einige Flaschen der bisher noch nicht im Handel erhältlichen Neuschöpfung „Fiege Bernstein“ wurden zur Verprobung herumgereicht. Die einhellige Meinung der Verkoster war allerdings: „Mädchenbier!“
Und mit halbstündiger Verspätung wurde dann Hamburg erreicht. Hamburg selbst machte aus der halben Stunde anderthalb, weil wegen der zugefrorenen Außenalster Hunderttausende die Straßen verstopften. So gab es nach dem Einchecken im Hotel nur wenig Zeit zum Entspannen denn schnell wurde es Zeit zum Programmpunkt eins des Events zu kommen, der Hafenrundfahrt. Bloß fuhr im ganzen Hafen keine einzige Barkasse, weil die Eisschollen alles blockierten. Alternativ wurde für die durstige Gesellschaft ein Teil eines Bootsstegs an der Alster akquiriert, für um Glühwein abzuschütten. War ja kalt. Würstchen gab’s auch, allerdings kein Bier, sondern nur Becks Gold oder Weizenplörre ohne Glas. Bevor jedoch der Unmut der Reisenden so richtig aufkam, war es auch schon an der Zeit in das gecharterte Restaurant „Freudenhaus“ aufzubrechen. Dort gab es Touristennepp auf Tellern und Astra Pils. Langsam kam in mir ein bisschen Mitleid mit meinem Klaus auf. Aber: selber in Schuld.
Und auf dem Weg vom Restaurant zurück ins Hotel sind dem Klaus und dem seinen Schwager Michael auf wenigen hundert Metern scharenweise die Mädchen hinterhergelaufen. Das war den beiden, wenn überhaupt, schon seit dreißig Jahren nicht mehr passiert. Die Mädels waren für die kühlen Temperaturen auch relativ leicht bekleidet und ziemlich aufdringlich. Na ja, will den Klaus mal in dem Glauben lassen, dass hinter der Verehrerschar keinerlei finanzielle Interessen standen. War ja bis jetzt schon schlümm genug.
Seinen Höhepunkt sollte der Wochenendausflug aber erst am Sonntag mittags um halb zwei im Stadion am Millerntor erfahren. Endlich kam es zum Mainevent, den Zweitligaschlager FC Sankt Pauli gegen den VfL Bochum 1848 e. V. In leichtem Schneegestöber, bei strammen Ostwind und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt durften sich die Fans vonne Castroper an einer jämmerlichen Niederlage ihres heiß geliebten VfL erwärmen. Rückfahrt nach Bochum war dann auch super Stimmung! Noch ein paar Fiege-Pils wurden lustlos aufgeplöppt und die Kehlen hinunter geschüttet. Klo war wieder aufgetaut und so ging es flott zurück nach Bochum, wo dem Klaus seine Patchy ihn schon sehnsüchtig erwartete. Den ganzen Sonntag war im Fernsehen die Rede vom großen, legendären „Alster-Vergnügen“ in Hamburg. Mein Klaus muss da was falsch verstanden haben.

Mittwoch, 1. Februar 2012

Und jetzt mal unter uns

Auguste Deter,
patiente d'Aloïs Alzheimer, sur laquelle il décrivit
pour la première fois la maladie d'Alzheimer.
Habt ihr auch von dem Dings gehört? Dem – na wie heißt der noch – der mit der Zigarre, der Meister der Herzen, na der Dingens. Ihr wisst schon. Der, wo die Arena auf Schlacke gebaut hat, wo man den Rasen rausrollen kann, damit er im Schatten weiter vor sich hingammeln kann. Na, eben der, der wo mit der Dingens, der Tatortkommissarin aus Leipzig, die, wo ich auf vielfachen Wunsch von meinem Klaus hier auch mal erwähnt hatte, verheiratet war. Männo, wie heißt die denn noch mal? Die ist doch mit dem 50er-Jahre Komiker, der, wo genauso heißt, gar nicht verwandt. Der Dings jedenfalls ist jetzt permanent im Fernsehen zu sehen. Warum weiß er nicht. Vor fast einem Jahr hat er noch im VIP-Raum von meinem Klaus, dem seinen – äh, TSV … FSV ... BVB … VfB …, na Bochum eben, dieses Dingens-Pils getrunken. Wie die Zeit vergeht. Aber davon wollte ich ja gar nicht schreiben. Ich hatte mir doch extra noch einen Spickzettel gemacht. Aber wo hab ich den denn hingelegt? Mal die Frau da auf dem Sofa fragen. Wie kommt die denn hier rein? Darf die das? Wahrscheinlich schon … Tu mal so, als wie, wenn ich die kennen würde. Hab ich heute eigentlich schon was im Napf gehabt? Und warum können wir zum Mars fliegen, Atomkraftwerke und cruise missiles bauen? Und überhaupt.
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