Dienstag, 14. Mai 2013

Arme Ritter


Foto: Alexis Duclos
Lange keine Kinder mehr in den USA erschossen worden. Da weiß man ja gar nicht, worüber man schreiben soll. Aber ihr wartet ja schon alle auf Neuigkeiten aus dem Kuschelkörbchen.
Mein Klaus und ich haben anlässlich des Prozesses gegen Beate Zschäpe mal wieder unser Rechtssystem in den höchsten Tönen gelobt. Bei uns gibt’s halt keinen Aktionismus. Und wenn so ein Prozess dann eben jahrelang dauert? Wenn’s der Wahrheitsfindung dient und der Gerechtigkeit genüge getan wird, kann man nicht meckern!
Anderswo ist das anders. Nach den Bombenanschlägen in Boston sind 50 % der Täter schon auf der Flucht erschossen worden. Dem Rest droht eine Anklage wegen des Gebrauchs von Massenvernichtungswaffen. Zwei Sicomatics mit Sprengstoff und Nägeln gefüllt, mit der Sprengkraft einer Handgranate. Von diesen Handgranaten hat wahrscheinlich jeder zehnte Amerikaner eine oder zwei in der Werkzeugkiste. Für schlechte Zeiten.
Wie früher schon einmal angemerkt: Nachgewiesenermaßen haben die Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika richtige Massenvernichtungswaffen eingesetzt. Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Napalm als Speise für die Armen in Indochina. Agent Orange für die Entlaubung des Urwalds und der Schädigung des Genmaterials ganzer Generationen. In neuerer Zeit beschränkt man sich allerdings mit der weltweiten Massenvernichtung von Hirnzellen durch den perfiden Export von Fernsehserien wie „Two and a Half Men“ oder „How I Met Your Mother".

Bildnachweis: Alexis Duclos [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
P.S. Gruß an Franz Josef Degenhardt und Richard D. Precht.

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